ig halbanschluss nein wird Teil eines neuen nationalen Netzwerks von Autobahn-Ausbau-kritischen Organisationen

Rotkreuz, November 2020

Das neue Netzwerk feiert die Publikation einer gemeinsamen Resolution per Videokonferenz.
In der ganzen Schweiz sind in den letzten Jahrzehnten Organisationen entstanden, die Autobahn- und Autostrassen-Ausbau-Projekte bekämpfen. In vielen Fällen haben diese Organisationen sogar Volksabstimmungen und andere politische Prozesse gewonnen. Dies zeigt, dass die Verantwortlichen in Bund, Kantonen und Gemeinden immer noch oft am Volk vorbeipolitisieren, wenn es um die Verbreiterung und Neuschaffung von Strassenfläche geht. Um voneinander zu lernen, und um uns gegenseitig zu unterstützen, zu beraten und zu bestärken, schliessen unsere Organisationen sich jetzt zu einem nationalen Netzwerk zusammen. Unser Netzwerk tritt heute mit konkreten Forderungen in Form einer Resolution an die Öffentlichkeit.

Seit Jahrzehnten organisiert sich der Widerstand aus der Bevölkerung in vielen Teilen der Schweiz gegen den Ausbau von Autobahnen und Autostrassen. Etliche dieser Organisationen haben in letzter Zeit Volksabstimmungen gewonnen oder politische Prozesse so beeinflusst, dass Strassenprojekte überarbeitet oder sogar ganz überdacht wurden: Rosengarten Nein (Zürich), Westast-so-nicht (Biel), GegenBewegung Spange Nord (Luzern). An diesen Erfolgen wollen wir anknüpfen und aufzeigen, dass ein sehr grosser Teil der Bevölkerung Strassenprojekte ablehnt, wenn die Gefahr besteht, dass dadurch zusätzlicher Verkehr generiert wird.

Das neue Netzwerk tritt heute an die Öffentlichkeit und publiziert seine gemeinsamen Forderungen an die Verantwortlichen bei Bund, Kantonen und Gemeinden in Form einer Resolution. Damit wollen wir aufzeigen: Die Zeit für Strassenausbau ist abgelaufen. Der Schutz der Menschen, der Natur und des Klimas hat jetzt Vorrang. Die Resolution wurde von insgesamt 12 lokalen Organisationen unterzeichnet. Heute wird sie an die Verantwortlichen bei Bund, Kantonen und Gemeinden geschickt. Sie finden sie auch in der Beilage zu dieser Medienmitteilung.

Gegen den Autobahn-Halbanschluss Rotkreuz-Süd/Buonaserstrasse
In der Gemeinde Risch soll ein neuer Autobahn-Halbanschluss Rotkreuz Süd realisiert werden, welcher den Forrenkreisel im Industriegebiet entlasten soll. Auf der Nordseite der Gemeinde, welche durch die SBB Linie Luzern/Zürich getrennt wird, wurden über 10'000 Arbeitsplätze geschaffen. Roche als grösster Arbeitgeber in der Gemeinde Risch hat seinen Firmensitz direkt am Forrenkreisel und beschäftigt mehrere tausend Mitarbeitende am Standort Rotkreuz. Der geplante Autobahn Halbanschluss Rotkreuz Süd, soll den Forrenkreisel entlasten und den Pendlerverkehr über die Buonaserstrasse führen. Der Zuger Kantonsrat hat den Halbanschluss in den Richtplan aufgenommen und das ASTRA kann somit mit der Planung beginnen.
Der Bau des Autobahn-Halbanschlusses wird unweigerlich einen massiven Anstieg des Pendler- und Individualverkehrs zur Folge haben. Davon sind sehr viele Begegnungsorte des öffentlichen Interesses, diverse Siedlungsgebiete, Kindergärten, Schulen und Wohnen im Alter betroffen.
Leider haben die Gemeindebehörden eine Petition mit über 1000 Unterschriften ignoriert sowie eine Interpellation nicht zur Zufriedenheit an der Gemeindeversammlung beantwortet.
Die IG (Interessengemeinschaft) ist ein Zusammenschluss mehrerer Personen zur Wahrung oder Förderung gemeinsamer Interessen. Sinn und Zweck der Interessengemeinschaft ist die Formulierung, Kommunikation, Vertretung, Wahrung und Förderung der Interessen der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden, Organisationen, Medien und Bevölkerung. Die Interessengemeinschaft ist parteipolitisch neutral und unabhängig und hat aktuell 160 Mitglieder.
Auskunftsstelle:
ig-halbanschluss-nein, Pius Hefti, ig.halbanschluss.nein@gmail.com